Hej,
wie in meinem Post vom 18.02.2018 angekündigt, möchte ich heute ein paar ausführlichere Worte zu Adobe Photoshop Lightroom verlieren, wobei ich erwähnen möchte, dass dies, – mangels fotografischer Ausbildung –, keine professionelle Rezension darstellt. Meine berufliche Herkunft aus der digitalen Druckvorstufe und damit einhergehenden, umfangreichen Erfahrungen mit Adobe Photoshop haben mir jedoch den Zugang zu diesem Programm sehr erleichtert.
Wie der Name des Programms nahelegt, ist Lightroom das, was in der analogen Fotografie die Dunkelkammer war, – das Hilfsmittel zur Fertigung eines fertigen (digitalen) Bildes aus einem Halbprodukt (digitale RAW-Datei analog zum klassischen Foto-Negativ). Viele Menschen verbinden die digitale Fotografie mit JPEG-Dateien, jedoch im semiprofessionellen und professionellen Bereich kommen die in entsprechenden Kameras generierten RAW-Dateien zum Einsatz, wobei deren Vorteile klar auf der Hand liegen, u.a.:
– verlustfreie Komprimierung
– zwischen 10- und 16-Bit Farbtiefe pro Pixel (JPEG 8-Bit)
– verlustfreie Nachbearbeitung diverser Parameter (z.B. Weissabgleich, Farbtemperatur, Kontrast, Belichtung)
Ich benutze Lightroom in der Version 6.14, wobei dies die letzte von Adobe veröffentlichte Stand-alone-Version ist und mit einem Preis von derzeit ca. 110,- € zu Buche schlägt. Zukünftig wird es Lightroom ausschließlich als Abo geben, für welches man monatlich 11,89 € berappen darf, d.h. nach einem Jahr zahlt man fleissig drauf. Dies wird einem von Adobe natürlich mit dem Komfort der „Creative Cloud“ und regelmäßigen Updates schmackhaft gemacht, jedoch ist dies in meinen Augen Abzocke. Da bin ich doch lieber unabhängig und kann das Program nutzen, selbst wenn ich finanziell in die Bredouille geraten sollte und meine Abo-Gebühren nicht mehr bezahlen kann.
In seinem Grundkonzept ist Lightroom Datenbank-basiert, d.h. sämtliche Bildkorrekturen und Manipulationen werden als Eintrag in diese Datenbank gespeichert, wodurch die RAW-Dateien und deren vollständiger Informationsgehalt unangetastet bleiben. Erst nach dem Export in ein anderes Dateiformat (Tiff, JPEG, etc.) werden diese Korrekturen in die Datei hineingerechnet. Dies verhindert versehentlichen Datenverlust und bietet Lightroom die Möglichkeit, die RAW-Dateien mit weitergehenden Informationen, Tags, etc. zu versehen, als es das Dateiformat eigentlich zulassen würde.
Ich nutze Lightroom jetzt seit etwa 3 Monaten und mein erster, positiver Eindruck hat sich in dieser Zeit mehr als bestätigt. Verfügt man über grundlegende Erfahrungen mit der digitaler Bildbearbeitung, so lässt sich Lightroom sehr einfach und intuitiv bedienen und schrittweise den eigenen Fähigkeiten und Bedürfnissen anpassen. Habe ich es zuerst nur zum Herausrechnen von Objektiv-Verzeichnung und -Vignettierung und zur Konvertierung in das Tiff-Format benutzt, so bin ich nach und nach in die Tiefen der Bildoptimierung eingedrungen, wobei mir meine Erfahrungen mit Photoshop natürlich zu Hilfe kamen. An diesem Punkt tritt der Vergleich zur analogen Dunkelkammer in den Vordergrund, wobei ich diese im „real life“ nie betreten habe. Was die vielfältigen Möglichkeiten von Lightroom betrifft, so habe ich den den Boden allerdings noch lange nicht erreicht.
Fazit: Adobe ist mit Lightroom der Kunstgriff gelungen, ein Programm zu schaffen, das sowohl für Anfänger als auch für Vollprofis fast alle nötigen Funktionen für die Entwicklung von RAW-Dateien zur Verfügung stellt und dabei übersichtlich und gut strukturiert mit einfachem Handling glänzt. Für mich das perfekte Werkzeug.
Cheers, Jörn